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Elektromobilität weckt E-motion

Wie können Frauen für Elektromobilität begeistert werden? Dies war die Kernfrage des Forschungsprojektes, das die Ostfalia zusammen mit der WEVG GmbH & Co. KG (Energieversorger aus Salzgitter) und der Lautlos durch Deutschland GmbH einwerben konnte.

Wie können Frauen für Elektromobilität begeistert werden? Dies war die Kernfrage des Forschungsprojektes, das die Ostfalia zusammen mit der WEVG GmbH & Co. KG (Energieversorger aus Salzgitter) und der Lautlos durch Deutschland GmbH einwerben konnte. 50 Frauen aus Salzgitter und Umgebung konnten für zwei Wochen einen E-Golf (1. Generation mit 200 km Reichweite) oder ein E-Fahrrad kostenlos ausprobieren. Von ihren ErFAHRungen beim Fahren („Berge, welche Berge?“, „spritzig und so leise!“) und Laden („so einfach“, „lädt auch beim Bremsen!) berichteten sie Freundinnen bei einem privaten Treffen. Je Ausleihe wurden auf diese Weise im Mittel beim E-Rad sechs, beim E-Auto sogar elf Personen erreicht. Zudem fanden öffentliche Informationsveranstaltungen zum Thema Elektromobilität statt und die lokalen Medien berichteten z.T. mehrfach über das Projekt und die Möglichkeit der Teilnahme.
Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser förderte das Projekt „Die Elektromobilität ist WEIBLICH“ mit knapp 100.000 €. Es unterstützte damit die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg beim Erreichen des Ziels, sich als erste Region komplett aus erneuerbaren Quellen in den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität zu versorgen; Zeithorizont 2050. In der Mobilität führt kein Weg an E-Fahrzeugen vorbei, bei Männern UND Frauen. Dabei bilden Frauen mit ihrer von Männern abweichenden Verkehrsteilnahme eine für E-Pkw und E-Räder besonders geeignete und erwünschte Zielgruppe.
Innerhalb sehr kurzer Zeit gingen Bewerbungen von 290 Frauen für die nur 50 zur Verfügung stehenden Testzeiträume ein, mit überwiegendem Interesse am E-Auto. Die ausgewählten Testfahrerinnen waren „elektrisiert“ und haben die zweiwöchigen Testphasen intensiv genutzt. Innerhalb des Test-Jahres legten alle Testfahrerinnen zusammen mit dem E-Rad stolze 2.400 km (Durchschnitt in Deutschland 450 km laut EUROSTAT), mit dem E-Auto 17.321 km (Durchschnitt bei Pkw privater Halter 13.000 km laut Kraftfahrtbundesamt) zurück. Die Fahrzeuge durchliefen den Test wie erwartet vollkommen zuverlässig.
Die meisten E-Auto-Testerinnen haben öffentliche Ladesäulen genutzt, in der Regel ohne Schwierigkeiten. Obwohl alle Frauen zu Hause an einer ganz normalen Schuko-Steckdose in Carport oder Garage laden konnten, morgens also stets ein vollgeladenes Auto vor der Tür stehen hatten, wünschen sie sich mehr öffentliche (Schnell-) Ladeinfrastruktur und diese mit einheitlichem und leicht verständlichem Dialog zum Stromzapfen.
Die Frage nach dem nächsten Auto beantworteten 17 Auto-Testerinnen. Drei von ihnen werden ein Elektro-Auto kaufen, drei weitere sind noch unentschlossen. Bei denen, die ein E-Auto ablehnen, ist die als zu gering eingeschätzte Reichweite das Hauptargument. Die neuen Modelle der Autohersteller kommen diesem Wunsch nach. Der beim Abschlusstreffen der Testfahrerinnen ausgeteilte Gutschein für eine eintägige Probefahrt mit dem neuen E-Golf (50% vergrößerte Reichweite) wird rege in Anspruch genommen.
Nach dem Test geben ¾ (!) der E-Rad-Testfahrerinnen an, dass das nächste Fahrrad ein E-Rad wird. Mindestens acht Frauen (und ein Partner) haben diese Absicht bereits in die Tat umgesetzt und sausen nun mit „elektrischem Rückenwind“ durch Salzgitter und Umgebung.
Fazit: Elektromobilität interessiert und begeistert die Frauen, ist aber noch kein Selbstläufer.