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100 Tage Fernwärme für Bosch in Salzgitter

Rainer Krause (Kaufmännischer Geschäftsführer der WEVG), Frank Klingebiel (Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter und WEVG-Aufsichtsratsvorsitzender), Michael Gensicke (Technischer Werkleiter Robert Bosch Elektronik GmbH) und Torsten Zink (Technischer Geschäftsführer der WEVG) verdeutlichen das CO2-Einsparpotential mithilfe eines Wetterballons.

Bosch ist bereits seit 2020 an all seinen weltweit über 400 Standorten CO2-neutral – so auch in Salzgitter. Dennoch werden konstant Potentiale zur Senkung der CO2 Emission gesucht, geprüft und genutzt – so auch der Anschluss an das Fernwärmenetz der WEVG im vergangenen Jahr. In den ersten 100 vergangenen Tagen nach erfolgtem Anschluss, wurden bereits 3 823 MWh Primärenergie Erdgas eingespart. Das entspricht einer Einsparung von 800 Tonnen CO2.

Oberbürgermeister Frank Klingebiel freut sich sehr: „Viel wird über Klimaschutz gesprochen und debattiert. Hier in Salzgitter werden diese Themen angepackt. Der Anschluss des Bosch Werkes an das Fernwärmenetz stellt einen großen Beitrag zum Klimaschutz dar. Ich bin stolz auf die Mannschaft hinter dem Projekt, die dieses ehrgeizige Ziel gemeinsam erreicht hat.“

Michael Gensicke, Technischer Werkleiter Robert Bosch Elektronik GmbH, zieht rückblickend eine äußerst positive Bilanz: „Ich bin stolz darauf, dass das Team aus WEVG, Bosch, der Stadt Salzgitter und den Dienstleistern den Anschluss an das Fernwärmenetz als Teil des Projektes Fabriktransformation im Wasserstoff Campus Salzgitter zu einem echten Erfolgsprojekt geformt hat. Der Zeitplan wurde gehalten, die Zusammenarbeit lief partnerschaftlich und kollegial.“ Er ist stolz auf das, was die ersten 100 Tage der Belieferung mit Fernwärme bereits ausmachen: „In nur 100 Tagen haben wir im Vergleich zum klassischen Heizen mit Erdgas bereits 800 Tonnen CO2 eingespart. Zur Veranschaulichung: Das entspricht in etwa der Füllmenge von 15.000 genormten Wetterballons bzw. 164 Millionen handelsüblichen Kinderballons.“ Als Ausblick formuliert Gensicke einen Wunsch: „Auch weitere Unternehmen bei uns im Industriegebiet können sich nun an das Netz anschließen lassen. Dafür haben wir gemeinsam den Grundstein gelegt. Überall dort, wo eine Entscheidung zum Thema Wärmeversorgung ansteht, gibt es die Chance, auch einen Beitrag leisten zu können.“

Torsten Zink, Technischer Geschäftsführer WEVG Salzgitter GmbH & Co. KG, berichtet, dass das bestehende WEVG-Versorgungsnetz um ungefähr 1,5 Kilometer verlängert wurde, damit auch der Bosch-Standort von der Abwärme profitieren kann: „Die Einbindung in das vorhandene Fernwärmenetz erfolgte im Bereich des südlichen Ufers des Salzgittersees. Von dort aus wurde, um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten, ein kunststoffummanteltes Stahlrohr in der Dimension DN 200 verlegt.“

Rainer Krause, Kaufmännischer Geschäftsführer der WEVG, erklärt: „In Salzgitter wird seit 60 Jahren die Abwärme aus dem Hüttenwerk der Salzgitter AG genutzt. Die Fernwärmeversorgung über die WEVG, vorwiegend im Wohnungsbau, stammt zu 100% aus der Abwärme der Salzgitter Flachstahl.“

Krause erläutert weiter: „Die Länge des WEVG-Fernwärmenetzes beträgt ungefähr 50 Kilometer. Zurzeit werden über 6.400 Wohn- und Geschäftseinheiten in Salzgitter mit der Fernwärme versorgt. Darunter sind drei Schulen und 33 Gebäudekomplexe, wie zum Beispiel das Rathaus in Lebenstedt, das Citytor Center, das Bundesamt für Strahlenschutz und das Hotel am See oder auch das Stadtbad.“

Oberbürgermeister Frank Klingebiel ergänzt: „Über die vorhandene Fernwärme-Nutzung kann die Abwärme eine gute Alternative für die Wärmeversorgung von weiteren Unternehmen und Interessenten sein. Es besteht nun das Potential für mögliche Anschlüsse weiterer Unternehmen im Industrie- und Gewerbegebiet.“